Hab heute mit Schrecken erkennen müssen, dass die Ferien, die vor kurzem noch so lang und erfrischend ausgesehen haben, irgendwie schon wieder so gut wie vorbei sind. Und von Erfrischung weit und breit keine Spur. Ganz im Gegenteil …

Ich hab heute fast den ganzen bisherigen Tag damit verbracht, meinen wunderbar klaren Programmcode mit sinnlosen Kommentaren zu verunstalten, die sowieso keiner liest (weils ja auch keiner braucht) und die die das ganze nur länger und viel unübersichtlicher machen. Und das Kommentieren dauert, so über den Daumen, dreimal länger wie das Programmieren selbst.
Jedenfalls nervt mich das gewaltig, und das wollte ich jetzt nur auf diesem intimen Wege los werden. Ich hoffe, meine Projektgenossen lesen das.

Außerdem möchte ich noch den enorme Rückgang an kommentarfreudigen geneigten Lesern anprangern. Seit Wochen schreibe ich unter falschem Namen selber Kommentare, aber das ist auch nicht mehr das Wahre …

Weiters hätte ich die Idee, eine Art Liebling der Woche einzuführen. Natürlich unter abgeändertem Namen, auch wenn ich damit meinen Respekt für eine leider, leider schon lange verschiedene Late-Night-Show bezeugen möchte. Es sollen nicht nur Menschen mit diesem Titel bezeichnet werden, sondern auch Dinge. Vorschläge und Kommentare hierzu bitte in Form eines Kommentars durch den Druck auf den untrigen Link (mit der Aufschrift Kommentar) abgeben.

Gestern war, wie der geneigt Leser vielleicht weiß, im Empire zu St. Martin einer dieser seltenen freien Donnerstage (im Volksmunde oft rabaukenhaft „Gratis Saufen“ genannt) und als solcher ein Pflichttermin für den sozialen Menschen des angehenden neuen Jahrtausends.
So bereitete auch ich mich auf einen Besuch der erwähnten Lokalität vor, sowohl mental als auch im Bezuge auf den Genuss diverser auf den Abend vorbereitender Aufputschmittel und Stamina (natürlich nur in Form des in Österreich legal erhältlichen Alkohols); und zwar im Beisein diverser mir zum damaligen Zeitpunkt bekannter Personen.

Dieser Abend sollte auch insofern etwas ganz Besonderes werden, da die Tochter meiner Eltern plante, dieser Tage im Empire zu debütieren. Und da sie an sich noch nicht die vorgeschriebene Altersgrenze von sechzehn Lenzen gereift war, war natürlich das Geschnatter und die Nervosität groß (sowohl bei ihr als auch bei einigen ihr bekannten, ebenfalls zu jungen Damen), ob denn die allmächtigen Wächter der Pforte zum Empire die Güte haben werden, sie einzulassen, auf dass sie den allgemeinen Orgien beiwohnen können. Diverse Komplikationen ob der mütterlichen Unterstützung zu diesem Vorhaben sollen übrigens an dieser Stelle unerwähnt bleiben.

Und trotz all dieser widrigen Umstände fanden wir uns alle pünktlich zur neunten Stunde nach Mittag vor dem Tore des Empire ein und warteten auf Einlass; das erwähnte Jungvolk natürlich ungleich aufgeregter als wir alten, erfahrenen Verfechter des Guten. Aber es begab sich, dass alle die altehrwürdigen Hallen betreten durften – wo uns auch gleich ein Schock die Luft aus den Lungen und Tränen in die Augen trieb: Jemand erdreistete sich, die Lokalität, beim niederen Volke bekannt unter dem Namen „MoaFritz“, verschlossen zu halten und die vollkommen aufgelöst wirkenden Gäste draußen zu behalten. Eine erschreckende Entwicklung.
Nun, wir, die drei Männer Günther, Stephan und Hannes, schafften es einen mäßig akzeptablen Platz an einer Bar innerhalb der Disco (die einzig verfügbare Lokalität; wo wir übrigens seit Jahren nicht mehr anzutreffen waren) zu ergattern und ertränkten unsere Traurigkeit in diversen freien Schankmixgetränken. Natürlich nicht ohne einen angemessenen Anteil dem uns eigenen Lager für die schlechten Zeiten zuzuführen.

Fatal war, zumindest von meiner Seite, dass der weiter oben erwähnte vorbereitende Genusse von alkoholischen Getränken bei mir im Hause schon etwas zu ernst genommen wurde und ich mich bereits nach wenigen dutzend Getränken unwohl zu fühlen begann. Es sei aber auch gleich an dieser Stelle angemerkt, dass ich mich nie in die entwürdigende Situation begeben musste, meine Getränke wieder auf ungewöhnlichem Wege durch die Gurgel auszuscheiden. In jedem Falle aber eine nicht wünschenswerte Entwicklung.

Trotzdem verlief der Abend und die anschließende Nacht noch ganz akzeptabel, wenn man einmal von den Untaten eines ruchlosen, eiskalt kalkulierenden, herzlosen Ungetüms absieht, das man gemeinhin auch als „Frau“ bezeichnet.
Nun, ich würde nur allzu gerne die erschreckenden, oder, wie es der Angelsachse gewohnt kompliziert ausdrückt, „terrible“ Geschichten in all ihrer Breite und Grausamkeit erläutern.
Aber ich weiß, dass zu den geneigten Lesern auch einige geneigte Leserinnen gehören (was ich natürlich sehr zu schätzen weiß), und man will sich ja nicht noch mehr unnötige Feinde machen. Ich habe auch so schon genügend üble Nachrede (wie ich übrigens auch diesen Abend erkennen musste).

Abschließend sei gesagt, dass der Abend wohl keine Verschwendung war, ich jedoch schon denkwürdigere Abende im Empire verlebt habe.

Kleider machen Leute

Mein Ferienleben ist an aufregenden, interessanten Ereignissen kaum noch zu überbieten; es ist fast so, als würde man mit einer 3D-Brille durch einen Action-Film von einer Explosion zur anderen taumeln.
Ich kann mich auch gar nicht entscheiden, was der offzielle Höhepunkt des heutigen Tages sein soll: Das Käsebrot zum Mittagessen. die Fritattensuppe zum Abendessen oder die Kaugummis zwischendurch. Oder macht gar meine Wohnungsputzaktion als Außenseiter das Rennen?
Nun, geneigter Leser, du siehst, ich angle mich von einer spannenden Minute zur anderen.

Daher gibt es heute auch eine speziell ausgefeilte Geschichte aus Ohio:

Kleider machen Leute – nämlich Schneider, Näherinnen, Modedesignerinnen; diese Leute machen Kleider. Das sind die Kleiderleute, die die Kleider machen.
Aber soll man das als aufgeklärter Europäer des neuen Milleniums (um dieses ausgelutschte Wort zu missbrauchen) einfach so hinnehmen? Sollte sich nicht jeder sein eigenes Kleid machen können, so wie sein eigenes Süppchen. Nun, jedenfalls ein genialer Übergang:

Denn Fernando Meningini und Manuel Orentas besaßen ein ein kleines Binnenhafenrestaurant in Ohio. Ihre Spezialitäten waren Torten und Tortellini. Darum war es auch nur natürlich, dass das Restaurant Torte hieß und die angeschlossene Bar Tortellini.
Im Tortellini saßen nach Dienstschluss Fernando und Manuel in ihren Kochkitteln und schlürften erschöpft Tortensuppe. Fernando Schwarzwälderkirschtortensuppe und Manuel aß Haselnusscremetortensuppe mit Buchstabennudeln. Sie verwerteten einfach die Reste vom Vortag, denn gestern hatte es Buchstabensuppentorte und Leberknödelgugelhupf mit Sahne und Schokoflocken gegeben.
Sie hatten wie immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie Suppen aßen. Hatten die Suppen nicht auch ein Recht auf Leben? Man muss sich nur vorstellen, wie grausam! Skrupellose Suppenjäger erlegen trächtige Suppenkühe im Wald, dann werden sie geschlachtet, ausgenommen und sie landen auf dem Teller eines wohlhabenden Suppenliebhabers.
Und wie schlecht steht es erst um die Suppen, die zusammengepfercht in Suppenfarmen ihr trauriges Dasein fristen müssen. Schrecklich. Vor allem Hühnersuppen haben Grausames zu erleben, denn sie werden in engen Käfigen so lange gemästet, bis sie fett genug sind, um ausgeschlürft zu werden.
Fernando und Manuel haben einmal eine kleine Ochsenschwanzsuppe vor der Schlachtung gerettet. Heute lebt die mittlerweile ausgewachsene Ochsenschwanzsuppe artgerecht im Rosengarten ihres Ohio’er Reihenhauses, sie hat letzten August fünf süße kleine Tellerchen geworfen.
Als sie so dasaßen, die Tortenbäcker, nicht die Tellerchen, und traurig Tortensuppe aßen, betrat Hans-Dieter Navratilova die Bar, einer der besten Modedesigner Ohio’s. Er hatte 1914 den Camenbert-BH mit Brie-Körbchen und die lange Harzer Käseunterhose entworfen, Dessous für Käsefreunde. Hans-Dieter Navratilova kam nicht zufällig, nein, er hatte ein Anliegen.
Er wollte, das Manuel und Fernando für ihn Rindsuppen züchteten, und zwar glückliche, freilaufende Rindsuppen. Aus deren Fell wollte er, der berühmte Kleidermacher, Rindsuppentangas für Raver machen. Die Kollektion sollte heißen „sexy Supersuppen für sexy Superpuppen.
Die einzigen Arschnasen allerdings, die tatsächlich Rindssuppentangas kauften, waren die Mitglieder der von vor bis hinten vollvertrottelten Snowboardgemeinde von Arl am Arlberg.

Einschub: Search Phrases

 

Nachdem ich gerade in diversen Statistiken meiner Website gestochert habe, bin ich auch über die Liste der Suchbegriffe gestolpert, durch die höchst dubiose Zeitgenossen den Weg zu besagter meiner Website finden.
Immer wieder ein Grinsen werd, finde ich. Im Folgenden jedenfalls ein Auszug aus den bisherhigen Search Phrases 2004:

  • Phötus – Sehr seltsam, ist aber nicht nur einmal, sondern 4x gesucht worden. Irgend so ein perverses Schwein hat auch nach Phötus Saxx gesucht.
  • Geschichte Pakistans – Gesucht und fündig geworden, hier in meiner Fundgrube pakistanisch-indischer Historie.
  • Fotos Sax – Das selbe perverse Schwein von vorher; es kann einfach nicht den Hals vollkriegen.
  • Niederthal – Als einer der Wenigen habe ich diesen Ort des Schreckens gesehen und wieder wohlbehalten verlassen hat, bin ich prädestiniert für Auskünfte jeglicher Art.
  • Poppt Harry Potter – Respect.
  • Tagesablauf Getto – Davon weiß ich nun wirlklich genug.
  • Monkey Sax – ich sag nur: Perverses Schwein, Hals nicht voll, etc. etc.
  • Keynd – Hrhrhr.
  • Charlie Sheen – Auch mehrmals gesucht und gefunden.
  • Knien Holzscheit Peitsche – Des Fürsten Lehre geht um die Welt.

So zumindest ein paar (insgesamt warens 75 verschiedene, leider die meisten berechigt und normal, bzw. weniger dubios).

Also, ich finds witzig …

 

Scheck und Scharlie inner Stadt

Scheck und Scharlie, zwei hünenhafte asiatische Cousins, beide Mitte dreßigm aber Scharlie schon an die fünfzig (Er war der Jüngere der beiden), Scheck und Scharlie sind Ohios erfolgreichste Imker.
Gelang ihnen doch 1944 die schicke Zucht der Pferdebiene, eine aufsehenerregende Kreuzung zwischen Araberhengst und gemeiner Biene. Die Pferdebiende, oder, wie es der Angelsachse umständlich wie immer formuliert, „the horsebee“. Den Prototypen nannten sie Bruce, Bruce Horsebee; heute singt er übringes Liebeslieder.
Die Imkerarbeit von Scheck und Scharlie ist, wie in einer Imkerei zu arbeiten. Entspannung finden die beiden Provinzler aus dem tiefsten Süden Ohio’s bei Onkel Geier, der in der Stadt lebt und seit Jahren gegen einen kleinen Obulus den beiden Imkern Scheck und Scharlie mit Penatencreme die Popos einreibt. Das macht den Imkern Freude, haben sie doch vom vielen Stehen ständig einen ebensolchen geröteten.
„Am Schönsten ist es“, sagt Scharlie immer, und Scheck nickt eifrig dazu, „in die Stadt zu fahren und mit eingecremten, nach Kamille riechenden Popo nach einem Edith-Piaf-Konzert Kabinensex zu machen. Inne Stadt, Scheck, inne Innenstadt fahren wir jetzt, und die Bienen kommen alle mit.“ „Yo, Scharlie, dann mal los!“ sagt Scheck dann; und dann, dann gehts los …

Um den verzehrenden Durst nach Informationen des interessierten Lesers zu stillen, hier noch einige Hintergrundinformationen: Die besagte Stadt ist nicht, wie so mancher vermutet, Columbus, die Hauptstadt von Ohio, sondern Dublin.
Und nicht das Dublin in Irland, oh nein, die Rede ist von Dublin in – man staune – Ohio. Eine höchst interessante Stadt, wenn man sich nur einmal vor Augen führt, dass, ich zitiere, „the city of dublin offers more than 1,000 acres of parkland, from wooded natural areas and riverbanks to active athletic facilities“. So zumindest drückt es der Angelsachse umständlich wie immer aus. In jedem Falle jedoch unglaublich.

Total Recall mit Schoss und Fink

Nachdem es mir in letzter Zeit an kreativen Eingebungen mangelt, werde ich nun für die nächsten paar Tage ein Ohio-Special hier in diesem meinigem Blog starten.

Ohio, ein unterschätzter, nutzloser Staat ohne Freunde. Bis auf mich. Ich oute mich hiermit und gebe zu, dass ich ein Fan von Ohio bin; zumindest in bestimmten Belangen (muss ich einschränken). Denn man mag gar nicht glauben, was für interessante, unglaubliche Geschichten in Ohio ihren Ursprung haben. Und dir, geneigter Leser, werde ich nun einige dieser Stories näherbringen. Auf dass auch du Ohio so zu schätzen lernst wie ich:

Die einarmigen Trafikanten Ohio’s hatten es gar nicht so schlecht. In Wahrheit hatten sie es ziemlich dufte, obwohl es natürlich relativ uncool ist, nur einen Arm zu haben. Die gesamte einarmige Trafikantenszene Ohio’s traf sich im Februar 1944 an Bord eines Kreuzfahrtdampfers, um eine Randgruppenreise anzutreten.
Aber es war nur blödes Herumschippern und einarmiges Geschwätz auf See. Nichts, aber auch gar nichts wäre erwähnenswert an dieser Scheiß-Schiffsreise, wären da nicht Schoss und Frank gewesen, die beiden Trafikantenkönige. die überhaupt keinen Arm mehr hatten, aber trotzdem jeden Abend Skat spielten. Wie? Woher soll ich das wissen?
So wenig Schoss und Frank oberkörperextremitätenmäßig zu bieten hatten, so prima waren sie im Erinnern. Schoss und Fink, diese einmaligen nullarmigen Trafikantenkönige, haben die unglaubliche Fähigkeit, sich punktpräzise jede vergangene Situation noch einmal vor Augen zu führen! Wegen dieser Fähigkeit sind Schoss und Fink sehr eingebildet, und einige andere Ohioer Trafikanten sagten „Arschlöcher“ zu ihnen.

I was dead, virtually

Gleich nachdem ich am Montag des Abends heimgekommen bin, bot sich mir ein Bild des Grauens: Meine Schwester gestand mir unter Tränen dass der unsrige/meinige Internetzugang nicht so funktionierte, wie er sollte.
Unwissend wie ich zu diesem Zeitpunkt noch war, rang mir das bestenfalls ein müdes, bemitleidendes Lächeln ab und schlenderte in meiner trotzigen Überheblichkeit zum Modem und dem dazugehörigen Zeugs. Fünfzehn Minuten später musste ich die erschreckende Wahrheit aber akzeptieren: Da hats was, und ich kann nix dagegen machen – die lustigen Lämpchen an der Vorderseite des Modems blinkten nicht so, wie sie sollten. Fatal.

Gleich als erstes am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrüh (~12:30) stürzte ich zum Telefon und rief die Telekom Hotline an, mit der ich schon zu ADSL-Einrichtungszeiten viel Spaß hatte. Überraschenderweise kam keine Warteschleife, sondern ich wurde gleich mit einem Herrn verbunden.
Einem total inkompetenten Herrn, dem ich unter anderem erklären musste, dass es ADSL-Modems geben soll, die grün/gelb/rote LED’s an der Vorderseite haben. Zum Glück erkannte er nach kurzweiligen fünf Minuten selbst seine Unfähigkeit und er verband mich weiter. Total falsch, so dass ich mich in einer nicht-ADSL-enabled Abteilung wieder fand. Jedoch eine glückliche Fügung, denn die Dame am anderen Ende der Leitung hatte eine mächtig sexy Stimme und einen dieser krassen Wiener Akzente, die man immer wieder gerne hört.
Als nächstes landete ich wieder bei einem Herrn, der zwar, soweit ich das beurteilen konnte, etwas kompetenter als andere Zeitgenossen war, jedoch unglaublich gelangweiligt. Nach weiteren zehn Minuten hatten wir aber gemeinsam das Problem soweit eingekreist, dass die lustigen Lämpchen an der Vorderseite des Modems nicht so blinkten, wie sie sollten; und nein, die Netzwerkkarte geht sicher, weil ich kann mich ja zum Modem hinverbinden; und ja, das Telefonkabel ist eingesteckt; und ja, das Modem hat Strom, weil sonst würde ja nix blinken; und nein, ich bin kein Vollidiot der den Unterschied zwischen Telefon- und Netzwerkkabel nicht kennt.
Mit fachlicher Brillanz stellte der gelangweiligte Herr fest, dass die Leitung nicht synchron war (was aber auch nicht so schwer zu erkennen war, da das besagte falsch blinkende Lämpchen die Aufschrift ‚Line Sync‘ trug). Doch meine Freude war verfrüht. Dem Herrn war mein Problem anscheinend nicht interessant genug und er schickte mich weiter, diesmal an die Telekom Störungstelle.

Leicht gereizt wählte ich die neue Nummer, verfluchte die Telekom und Alcatel und machte mich auf neue Abenteuer gefasst. Doch es kam alles anders als ich befürchtete: Eine nette Dame erklärte mir äußerst freundlich, dass Techniker mein Problem (über die Ferne) untersuchen müssten und ich zurückgerufen werden würde.
Und ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich eine halbe Stunde später tatsächlich zurückgerufen wurde; es war wieder die nette Dame von gerade eben und sie teilte mir mit, dass da wohl ein Techniker kommen müsste der sich das Problem aus der Nähe besehen würde. Und sie hätte einen Termin für Freitag, aber wenn mir das zu spät wäre, würde sie versuchen, noch früher einen zu bekommen. „Natürlich“, meinte ich und erhielt weitere dreißig Minuten später erneut einen Anruf, in dem es da hieß, dass morgen, also Mittwoch, jemand vorbeischauen würde.

Und er kam tatsächlich, sogar zur angegebenen Zeit. Und stellte nach fünfzehn Minuten fest, dass es da wirklich was hat. Und dass das Problem nicht bei mir liegt. So machte er sich wieder vom Acker, aber nicht ohne zwanzig Minuten später wieder vor der Tür zu stehen: Das Problem war klar, es lag in irgendsoeiner whatever Einwahlzentrale in St. Martin. Auf meine berechtigte Frage, warum es dann noch immer nicht gehe, bekam ich zu hören, dass er da nichts machen könne, da müsse jemand aus Linz kommen. Und das würde so etwa zwei Tage dauern.
OK, das verstehe ich, und er hat sich wirklich Mühe gegeben (so zumindest mein Eindruck). Mein Leben war ja auch richtig interessant und abwechslungsreich geworden in diesen offline Tagen. Und ich vermisste es (das Internet) auch nur an ganz kleines bisschen.

Und nun die ultimative Überaschung: Es funktioniert wieder. Supigst. Einen Tag zu früh.
Jetzt weiß ich gar nicht, was ich davon halten soll. Das alte Stereotyp der unfähigen Post ist weg, ich bin richtiggehend zufrieden mit ihnen (wenn man von der Telefon-Odysee absieht). Mein Leben ist wieder in die alten, langweiligen, sinnlosen Fußstapfen zurückgekehrt; meine Augen bluten wieder vom Notebookbildschirm und meine verkrampften Finger lassen sich wieder kaum bewegen – alles ist wieder normal, so wie es immer war.

Verleumdung und Erdlöcher

Zuallererst möchte ich mit anklagendem Finger auf jene Person zeigen, die der eintausendste Besucher war und sich nicht gemeldet hat; jetzt ist diese einmalige, unwiederbringliche Zahl für immer verloren. Ich hoffe, du bist zufrieden, Person! Vielen Dank! Verkrümmele dich zurück in das reizende Erdloch aus dem du hervorgekrochen bist.

Liebes Tagebuch,

die Semesterferien beginnen – eine fröhliche Zeit für die glückliche Jugend, die noch nicht (so wie ich) die Last des Alters auf den Schultern zu tragen hat. Die Geburtstagsfeier letzten Freitag hat mich wieder auf all die vergeudeten Jahre meiner Existenz aufmerksam gemacht: Ich stehe schon mit eineinhalb Beinen im Grab und bin noch immer nicht in Pension – Irgendetwas läuft falsch in diesem unserem „Sozial“staat. Aber genug davon.

Die ernüchternde Zeit der Klausuren hat einen Vorteil: Es ist Ruhe eingekehrt in den Sezessionskriegen um die Nachfolge des Fürsten der Finsternis. Hochkönig Hobbit Flo hat nun offiziell sämtliche Amtsgeschäfte übernommen, daran konnten auch einige halbherzige Putschversuche diverser Elbinnen-Sekretärinnen nichts ändern. Der Fürst der Finsternis scheint sich mit seinem Schicksal abgefunden zu haben.
Übrigens hat er es damit wohl nicht so schlecht erwischt, denn unter gefälligem Blicke des Hochkönigs darf er ihm unterstellte Projektmitglieder weiter schikanieren. Problematisch ist allerdings, dass ich so ziemlich der einzige bin, der in der Hackordnung noch unter dem gefallenen Fürsten steht. Nun, um es kurz zu machen, liebes Tagebuch, ich sitze mit glühenden Wangen in einem Fass voller – erraten – Sauerkraut und warte darauf, was mir der Tag noch bringen wird.

Liebe Grüße, dein greiser Hannes

Genauer eingehen möchte ich an dieser abschließenden Stelle außerdem noch auf die extrem kewle Geburtstagsfeier vom letzten Freitag (Hab Dank, Edith) eingehen.
Üble Stimmen wollen meinem (verdient) guten Ruf schaden und haben eine gemeine, hinterlistige Verleumdungskampagne gegen meine Person gestartet, indem sie mir diverse Exzesse in ebenjener Nacht nachsagen. Wie der geneigte Leser schon vermutet: Dies ist aller erstunken und erlogen!
Ich habe einen stilvollen Abend bei einer (halben) Weißweinschorle und sanfter Harfenmusik verbracht, mit Andrè Heller über die banale Wirklichkeit des Seins philosophiert und mich gegen halb elf ins Bett begeben. Alle Aussagen, die da andersartig lauten, sind, wie gesagt, Verleumdung und nur darauf ausgerichtet, meinen ausgezeichneten internatiolen Ruf zu beschädigen.

Das kleine Bürschchen

Voller Stolz darf ich verkünden, dass sich die Besucherzahl des diesem meinigem Blog’s den magischen Tausend nähert.
Daher ein Aufruf: Der Besucher, der erwiesenermaßen der tausendste Besucher ist (Screenshot!) kriegt zwar keinen Preis, kein Geschenk, keinen Respekt und schon gar nicht ein erfülltes Leben, jedoch eine ehrerbietende Erwähnung. Außerdem hätte ich ganz gern diesen einen Screenshot.

Ansonsten:

Das kleine Bürschchen ist eigentlich die große fette Frau eines Mundmalers aus Prag. So gesehen ist der Titel „Das kleine Bürschchen“ ein Fehler.
Jedenfalls wollte diese große fette Frau Karriere machen, ganz nach oben. Sie trennte sich von ihrem Mann, denn Gattin eines Mundmalers – was ist das den für ein Ausgangspunkt für eine Karriere? Ihr Ex-Mann übrigens machte kurze Zeit später eine Bombenkarriere als Mundmaler.
Die große fette Frau ernährte sich ausschließlich von Spargel, wegen der Potenz. Außerdem entschied sie sich dazu, ebenfalls Karriere als Mundmalerin zu machen; mit einem kleinen Unterschied: Sie machte es mit den Händen. Das floppte, unverständlicherweise. Dann fing sie an zu schielen, aber auch damit kam sie nicht nach oben. So ließ sie sich dichte Koteletten wachsen und trat bei Raves als Fuß-Kabarettistin auf. Auch damit gelang ihr nicht der internationale Durchbruch. Versuch du mal, geneigter Leser, mit den Füßen Witzen und Karriere zu machen.
Und plötzlich fiel sie, unerwartet selbst für die große fette Frau, eine Treppe runter – ein Wink des Schicksals. Sie bemerkte nämlich, dass kleine Staubpartikel von der Treppe an ihr hängengeblieben waren. Sie rappelte sich auf, überlegte kurz und ließ sich noch einmal die Treppe runterfallen. Und siehe da – wieder war Staub hängengeblieben.
Nachdem die große fette Frau achtundvierzigmal die Treppe hintergefallen wa, war die Stiege deutlich sauberer. Das war der Startschuss für ihre Karriere: Heute arbeitet sie als Putzfrau im Studentenheim und Sommerhotel zu Hagenberg als die wahrscheinlich seltsamste Gebäudereinigerin der Welt.

Die große fette Frau sollte nicht mit dem fetten gemeinen Hobbit verwechselt werden.

Eine tragische Liebesgeschichte

Die Dame legte ihren Arm um den Herrn wie der kalte Nebel Venedigs einem kleinen Berufsoffizier sein feuchtes Kleid. Der Herr schaute verliebt wie ein einbeiniger Sportvolontär, der auf die Resultate der dritten Schweizer Hockeyliga blickt. Ihre Hand schob sich zu ihm hin wie ein mexikanischer Güterwaggon in der knarrenden Remise Cancuns um fünf Uhr früh, wenn die Bäcker ihr Teigwerk beginnen. Er drückte sie zärtlich wie ein pubertierender Elektronikfachhändler seine blutgetränkte Akne im Rückspiegel eines von einem Vietnamesen gestohlenen Citroen CS mit rückklappbaren Hintersitzen und ABS.
Sie stöhnte leise auf wie der verletzte Stolz eines portugiesischen Schallplattenhändlers. dem bei der Abrechnung klar wurde, dass wieder nur Elton John über die Ladentische gegangen war, die ihm befreundete Schreiner aus Bethlehem zu Weihnachten gezimmert hatten. Seine Zunge irrlicherte in ihrem Mund wie eine Insektenschar auf den Tragflächen einer Aeroflotmaschine kurz vor dem Absturz über Ruanda, bei dem bis auf die Besatzung alle überleben sollten, weil König Zufall es so wollte und die Passagiere nichts dagegen hatten.
Der Herr erregte die Dame wie die Restplatzbörsenmitarbeiterin Beate ein öffentliches Ärgernis, indem sie dem Exilkubaner Miguel ein Feuerzeug aus taiwanesischer Produktion und echtem Fleisch statt eines Tickets nach Ibiza ausstellte, was der Kubaner mit einen Schrei quittierte, das man zum einem nicht von der Steuer absetzen konnte und man zum anderen zuletzt im Brüsseler Heyselstadion gehört hatte, von einem italienischen Fußballfan, der daheim in Turin eine Kuh sein Eigen nennen durfte.
Die Dame verließ den Herren so plötzlich und überraschend wie ein salmonellenvergiftetes Ei den Körper ein zierlichen Cartoonistin aus dem Sudan, deren Stift gerade über ein Blatt Papier flitzte, als es über sie kam wie eine neue Technologie über ein archaisches Bergvolk Turkmenistans im April des vergangenen Jahres. Bertold Brechts 99. feierte man da.
Der Herr stand also wieder ganz alleine da.

Ein trauriges Ende, nicht wahr?